Lebensmomente von Frater Eustachius Kugler im August – der Krankenhausbau

Die Pläne für den Bau eines modernen Krankenhauses in Regensburg lagen schon lange in der Schublade der Provinzleitung. Doch es war Provinzial Frater Eustachius Kugler, der sich dann tatsächlich an die Umsetzung wagte. Am 12. August 1927 waren die Verhandlungen mit dem damaligen Regensburger Oberbürgermeister Dr. Otto Hipp soweit gediehen, dass man einen Vertrag für den Neubau eines Männerkrankenhaus mit 250 Betten unterschrieb. Doch das war noch längst nicht alles: Ein Jahr später setzte er am 20. Dezember seine Unterschrift unter den Vertrag zum Bau eines Frauenkrankenhauses mit 200 Betten. „Eustachius Kugler glückte dieses Projekt scheinbar mühelos, ein überzeugender Beweis für seine herausragenden Management-Fähigkeiten“, bringt es Dr. Werner Chrobak auf den Punkt.

Bei der Einweihung 1929: Provinzial Frater Eustachius Kugler in der Bildmitte mit weißen Haaren und verschränkten Händen.

Bei der Einweihung 1929: Provinzial Frater Eustachius Kugler in der Bildmitte mit weißen Haaren und verschränkten Händen.

In seinen Aufzeichnungen über das Leben von Frater Eustachius Kugler hält er dazu auch fest: „Ein Meisterstück war die Finanzierung.“ Denn: Die Stadt Regensburg stellte zwar das 14 Tagwerk große Grundstück an der Prüfeninger Straße und dazu die Bauleitung im Sachwert von etwa 200.000 Reichsmark, aber die Baukosten an sich, in Höhe von stattlichen 8 Millionen Reichsmark, musste der Orden selbst aufbringen. Mit Hypotheken, Darlehen und geschickten Zinsvereinbarungen gelang es ihm, das Großprojekt umzusetzen. Und Zweiflern und Kritikern aus den eigenen Reihen gab er laut Chrobak schlagfertig zur Antwort: „Das habe ich mit meinem Herrgott schon abgemacht. Da fehlt nichts.“

Was Frater Eustachius Kugler wohl heute zu „seinem“ Krankenhaus sagen würde? Es ist das größte katholische Krankenhaus Deutschlands, in dem sich rund 2.200 Mitarbeiter an mittlerweile zwei Standorten – in der Prüfeninger Straße und der Kinderklinik St Hedwig – für die Gesundheit der Patienten engagieren. Und das mit hoher fachlicher Kompetenz und bester medizinischer Ausstattung. 828 Betten stehen zur Verfügung und fast die gesamte medizinische Bandbreite wird abgedeckt.

Doch das ist nicht alles: Menschliche Wärme und Herzlichkeit im Umgang mit den Patienten werden dort großgeschrieben. Dass sich dafür auch Frater Eustachius Kugler Zeit seines Lebens eingesetzt hat, ist hinlänglich bekannt. Deswegen spricht eigentlich nichts dagegen, ihn als „guten Geist des Hauses“ zu bezeichnen.

Geschrieben am 27. Juli 2009

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