Jahrestag der Seligsprechung 2011: Inspiriert von Eustachius Kugler in eine phantasievolle Zukunft

Segnung des Erweiterungsbau der Straubinger Werkstatt

Es war ein doppelter Festtag am 4. Oktober: Zum einem begingen Brüder, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Freunde und Förderer den zweiten Jahrestag der Seligsprechung von Frater Eustachius Kugler. Zum anderen erhielt der Erweiterungsbau der Eustachius Kugler-Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) der Barmherzigen Brüder Straubing mit 84 Plätzen den kirchlichen Segen. Etwa 400 Gäste waren nach Straubing gekommen, den weitesten Weg hatte eine Abordnung der Barmherzigen Brüder in Polen .

Festgottesdienst

Benediktiner-Abt Dr. Marianus Bieber aus Niederaltaich lenkte bei seiner Festpredigt in der Johannes-von-Gott-Kirche den Blick auf die Grundlagen einer christlichen Einrichtung: „Seit Golgotha geht der Blick des Gekreuzigten durch die Welt“ – und es stelle sich die Frage, wie wir auf diesen Blick, der unser Herz suche, reagieren. Die Barmherzigen Brüder hätten als „herausragende Gestalten“ eine Antwort gegeben, indem sie sich um die Menschen kümmern, die von der Gesellschaft „aussortiert“ werden, weil sie nicht „fit und schön“ seien.

Nach dem Festgottesdienst segnete nicht nur Abt Marianus Bieber die Kreuze für die Räume des neuen Hauses, sondern auch die evangelische Pfarrerin Astrid Sieber sprach Segensworte.

Segnung der Kreuze für die neuen Räume der Eustachius Kugler-Werkstatt

Segnung der Kreuze für die neuen Räume der Eustachius Kugler-Werkstatt

Hohe Arbeitsqualität, das war auch für Eustachius Kugler, der die Straubinger Behinderteneinrichtung zwischen 1905 und 1914 geleitet hat, eine wichtige Größe. Schon beim Festgottesdienst hatten Bewohner das Symbol des Handwerkers und einen Werkzeugkasten als Gaben zum Altar gebracht, gleichzeitig aber auch ein Buch und ein Herz, denn technische Perfektion allein reichten nicht aus.

Frater Emerich Steigerwald, Provinzial der Barmherzigen Brüder in Bayern, schilderte in seinem Grußwort beim Festakt Eustachius Kugler als einen Mann, „der aus seiner Lebenserfahrung die Vision hatte, die Würde des schwachen und armen Menschen zu achten und all das ihm Mögliche zu tun, den Menschen anzunehmen …“

Menschen mit Einschränkungen als wichtiger Teil der Gesellschaft

Frater Eustachius Kugler, sagte der Provinzial weiter, „inspiriert uns mit seiner bekannten Großzügigkeit, Herzlichkeit und mit seinem großen Gottvertrauen, mutig und selbstlos daran zu arbeiten, den Menschen Würde erfahren zu lassen und ihm zu einer angemessen Lebensqualität zu verhelfen.“ Für Frater Emerich wird durch die Segnung des neuen WfbM-Gebäudes eine Tradition fortgeschrieben, die Menschen mit Einschränkungen als „wichtigen Teil unserer Gesellschaft“ betrachtet. Für die weitere Arbeit in der WfbM wünschte der Provinzial „viel Kreativität und Phantasie“.

 js

Geschrieben am 16. Mai 2012

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