Lebensmomente von Frater Eustachius Kugler im Juli – 31. Juli 1987 Übergabe der Bittschrift

Der 31. Juli 1987 war sicher einer der spannendsten Momente im Leben des Nittenauer Kaplans Jürgen Holm und seiner Ministrantenschar: Sie überreichten Papst Johannes Paul dem Ⅱ. die Bittschrift zur Seligsprechung.

Papst Johannes Paul der II. empfängt die Nittenauer Delegation: Kaplan Jürgen Holm und seine Ministranten.

Papst Johannes Paul der II. empfängt die Nittenauer Delegation: Kaplan Jürgen Holm und seine Ministranten.

Frater Eustachius Kugler war da schon 41 Jahre lang tot, aber er hatte sich in den Köpfen vieler Menschen „festgesetzt“. Er wurde ihr Fürsprecher bei Gott, vor allen Dingen, wenn es um Krankheiten ging. „Frater Eustachius half in Leiden, die ihn selbst bedrückt hatten – wie Magen‑ Darm‑ und Fußkrankheiten – aber auch in vielen anderen Fällen……selbst bei Installateurprüfungen“, schreibt Dr. Werner Chrobak über dessen Leben. Einhellig war die Meinung über den Ordensmann zu seinen Lebzeiten wie auch die Jahre nach seinem Tod: Er war – so hat es Chrobak festgehalten – ein vorbildlicher Barmherziger Bruder, ein ausgezeichneter Vorgesetzter, ein Diener der Gemeinschaft, ein Diener der Kranken und ein Diener Gottes.

Deswegen war er es dem Orden schon bald nach seinem Tod ein großes Anliegen, den Seligsprechungsprozess auf den Weg zu bringen. Der damalige Diözesanbischof Dr. Rudolf Graber erfüllte ihnen am 1. März 1963 in Regensburg diesen Wunsch: 78 Zeugen-Aussagen wurden dazu festgehalten und geprüft. Das kirchenrechtliche Verfahren, das dann bis zur endgültigen Seligsprechung folgt, ist langwierig und genau vorgeschrieben. Sind die „Akten“ – die neben vieler Informationen über den Betroffenen auch ein Wunder enthalten sollten – erst einmal bei der Vatikanischen Kongregation eingereicht, wird dort die Echtheit der Dokumente und Zeugenaussagen geprüft.

Doch damals wie heute ist man sich einig, dass Frater Eustachius Kugler einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat: Nicht nur weil er das Regensburger Krankenhaus gebaut hat, sondern vor allen Dingen durch seine Mitmenschlichkeit, seine Hilfsbereitschaft und Uneigennützigkeit. Dem voran stand aber in erster Linie seine Güte, Bescheidenheit und Gottverbundenheit, die sein Leben bestimmten.

Dadurch war er Vorbild und wird es sicher auch bleiben – nicht nur für die Brüder des Ordens. Für sie und die vielen Fürsprecher, die ihre Gebete in all den Jahren an Frater Eustachius Kugler richteten, erfüllte jetzt Papst Benedikt XVI. den lang gehegten Wunsch: Am 4. Oktober, mit der Seligsprechung im Regensburger Dom.

Geschrieben am 19. August 2009

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