Regensburg

Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder verdankt Regensburg dem unermüdlichen Einsatz von Frater Eustachius Kugler. Durch sein Engagement konnten 1927 bis 1930 die Häuser St. Pius und St. Vinzenz (seinerzeit noch Männerbau und Frauenbau genannt) unter finanziell schwierigen Bedingungen errichtet werden. Sehr schnell erfuhren sie in der Bevölkerung eine große Akzeptanz. Bereits 1932 wurde eine Krankenpflegeschule eröffnet. 1934 verlegte Frater Eustachius Kugler den Sitz des Provinzialats und damit die Leitung der Bayerischen Ordensprovinz nach Regensburg.

Die Kriegszeit überstanden beide Krankenhäuser ohne Bombentreffer. 1945 beschlagnahmte das amerikanische Militär das Krankenhaus. Dass nach Reparaturarbeiten beide Häuser 1954 wieder in die Hände der Barmherzigen Brüder zurückkehren konnten, erlebte Frater Eustachius Kugler nicht mehr. Er starb am 10. Juni 1946 an einem Krebsleiden.

Die Geschichte des Krankenhauses, für dessen Bau sich Frater Eustachius so unermüdlich einsetzte, ist eine Erfolgsgeschichte: Heute verfügt es über 859 Akutbetten und 60 Betten und Behandlungsplätze in der Geriatrischen Rehabilitation, einem neuen Schwerpunkt, mit dem die Barmherzigen Brüder gezielt auf die eingetretene und zu erwartende gesellschaftliche Veränderung reagieren wollen. Im Gesamt-Krankenhaus werden pro Jahr über 31.000 Patienten stationär und fast die doppelte Anzahl ambulant versorgt.

Zum 1. Juli 2001 wurde die Klinik St. Hedwig an der Steinmetzstraße, eine Frauen‑ und Kinder-Fachklinik mit 230 Betten, auf Bitten der Gemeinschaft der Blauen Schwestern von der hl. Elisabeth in das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder integriert. Damit wurde die Bettenkapazität des Krankenhauses auf 841 Betten erhöht. Die neu gegründete Palliativstation wurde am 1. Oktober 2001 in Betrieb genommen. An den Standort St. Hedwig verlagerten die Barmherzigen Brüder auch die im Oktober 2003 übernommene Fachklinik für Geburtshilfe für Gynäkologie Dr. Opitz GmbH.

Der Geist des Krankenhausgründers Frater Eustachius ist in den Regensburger Krankenhäusern noch heute zu spüren. Die Gebeine des im Ruf der Heiligkeit verstorbenen Provinzials wurden am 11. April 1956 vom Klosterfriedhof in die Krankenhauskirche St. Pius übertragen. Im Rahmen einer umfangreichen Sanierung der Krankenhauskirche wurde später an der Südseite eine Kapelle für Frater Eustachius Kugler angebaut. Seit dem 4. März 1983 ruhen dort seine sterblichen Überreste. Es ist ein Ort des Gebets, den bis heute viele Menschen besuchen, die Frater Eustachius um Fürsprache in Sorgen und Krankheit bitten.

Aktualisiert am 16. Mai 2008